World E-Bike Series – Chaotischer Saisonauftakt in Monaco
Das Rennen in Monaco hält immer wieder Überraschungen bereit – so auch in diesem Jahr für Bergstrom-Fahrer Loïc Noël.
21./22. Mai
Trotz einem harten Winter und noch nicht ganz erreichter Topform ist die Zuversicht bei Loïc gross, als es am Col de Brouis (Breil-sur-Roya) losgeht. An beiden Tagen besteht die Strecke aus einer kleinen Startschleife, einem grossen Anstieg, einer Abfahrt und einem flachen Abschnitt vor dem Ziel.
Die Route ist wie für Loïc gemacht, er kann seine Kletterqualitäten bestens ausspielen, und die schnelle Abfahrt verlangt keine grossen Sprünge. Die Ausrüstung ist top und der Umgang mit dem traumhaft schönen Bergstrom ATV C ist so einfach und intuitiv, dass das rutschige Gelände kein grosses Problem ist.
Tag 1: Der Aufstieg ist sehr steil, aber spielerisch, der schwierigste Abschnitt ist am Gipfel mit zwei sehr technischen Kurven. Durch die Regenfälle im Laufe der Woche ist der Boden sehr rutschig: Die Regenreifen kommen zum Einsatz! Die Qualifikation verläuft gut, Loïc geht startet von Platz 6. Mit höherem Renntempo setzt er auf eine Aufholjagd von Runde zu Runde.
Der Start läuft mässig, nach der Startschleife liegt der Bergstrom-Fahrer nur auf Rang 9. Zur Hälfte des Anstiegs sieht es schon besser aus, immerhin Position 6. Ein riskantes Manöver, um zwei Konkurrenten zu überholen, führt nicht zum gewünschten Erfolg – es fehlen 10 cm, um richtig vorbeizuziehen. Ein Umweg von 30 Metern lässt sich nicht vermeiden, Loïc landet in der Mitte des Feldes, umgeben von technisch weniger versierten Fahrern.
Doch die 2. Runde läuft phantastisch, Loïc überholt 6 Fahrer und schliesst zu der kleinen Gruppe auf, die um die Podiumsplätze kämpft. Anfang der 3. Runde, Durchfahrt der technischen Zone, Volldampf zu Beginn des Anstiegs – und alle Hoffnungen sind dahin. Kettenriss, das Rennen ist für Loïc zu Ende.
Tag 2: Das Chaos regiert. Von wenigen Ausnahmen abgesehen soll die Strecke in umgekehrter Richtung befahren werden. Aber nachdem es die ganze Nacht lang geregnet hat, ist das Gelände unpassierbar. Die Teilnehmer sind sich einig: Auf dieser Strecke kann man nicht fahren!
Die Organisatoren verschieben die Qualifikation und nehmen kleine Änderungen vor. Es wird immer später, Informationen gibt es keine. Auch als die Qualifikation begonnen hat, wissen die Fahrer immer noch nicht, wie die Rennstrecke aussieht. Loïc startet, um zu sehen, ob die Strecke machbar ist, fährt aber nicht bis zum Ende, um das Material für den Nachmittag zu schonen. Vom letzten Startplatz aus macht er vor dem ersten Anstieg noch ein paar Plätze gut, mit einem Mal sieht es ziemlich gut aus.
Aber das Pech bleibt Loïc in Monaco treu: Der Schaltkäfig hat einen Winkel von 45 Grad und ist wegen der kurzfristigen Änderungen an der Streckenführung nicht gereinigt. Das Terrain mit Schlamm, Ästen und Brombeersträuchern liegt ihm gar nicht. Auf dem Höhepunkt des Anstiegs versagt die Schaltung, nur die letzten drei Gänge lassen sich noch fahren. Die angepeilte Platz auf dem Podium rückt in weite Ferne. Dennoch: Nach einem Rennwochenende mit zwei Materialschäden ist das Gefühl für das Bike da, wir freuen uns gemeinsam mit Loïc auf das nächste Rennen in Bologna.
